Jedes Jahr zur Weihnachtszeit

„Vom Himmel hoch, da komm' ich her“, sagt die Flocke, fühlt sich schwer.

So geht’s mir auch, ich will noch liegen, es ist stockdunkel und erst sieben.

Schnell hau' ich den Wecker d'rauf, dann mühsam aus den Federn raus,

jetzt schlüpf' ich in die Schuh' vom Haus, bemerke heut' ist Nikolaus.

Es klebt am Fuß die Süßigkeit, heißa, bald ist Weihnachtszeit.

Freu' mich auf Kaffee, das frühe Stück, sonst fehlt mir nichts zu meinem Glück.

Öffne die Tür, was find' ich vor, Eier und Milch, die heftig fror.

Später, stampf' ich durch den Schnee, still ruhen der Wald und auch der See,

ausgekühlt sind schnell die Glieder, summe leise Weihnachtslieder:

„Du grünst nicht nur zur Sommerzeit, nein auch im Winter, wenn es schneit“.

„Doch ich bin nackt und mir ist kalt“, schreit der ganze Buchenwald.

Dann komm' ich an das KFZ, bekomme einen großen Schreck,

es funkelt Reif auf allen Scheiben, fordert mich auf etwas zu bleiben.

Ein Geschenk des Himmels ist zugegen, es ist der Kratzer, welch' ein Segen.

Weihnachtlich strahl'n tausend Lichter, der Verkehr wird immer dichter,

Dann ist endlich himmlisch Ruh', wir steh'n im Stau und sehen zu,

wie Nebelschwaden tanzen, weil Auspuffrohre dampfen.

Im Geschäft geht’s durch Gewühl, ich fall' erschöpft auf ein Gestühl.

Immer dieser Einkaufsrummel, darf ich nicht beschaulich bummeln?

Jedes Jahr zum Weihnachtsfest, kommt Konsum und auch der Stress.

Wenn ich könnt', ich wiche aus, auf die Zeit nach Schlussverkauf.

An diesem Tage wird geschmückt, wir alle dieser Welt entrückt.

Spät in der Kirche himmlisch Klang, darauf folgt nun so laut Gesang.

Die Kinder strahlen um die Wette, lang ist es her, sie schrieben Zettel,

in den Umschlag und die Post, gelangten sie zum Vater Frost.

Der Bescherung folgt der Jubel, vergessen ist der ganze Trubel

und zum Abschluss sammeln wir, in die Tonne Altpapier.