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Einsamkeit

Fühlst du dich mal wieder sehr allein
Weißt du, du bist mein
Ich bin die Angst, ich bin die Trauer
Ich liege immer auf der Lauer

Lass es raus
Wein dich ruhig aus
Wenn nötig, stürz dich vom Haus
Doch dann bist du aus dem Leben raus

Ich komme lautlos und schnell
Im Mondscheinlicht glitzern deine Tränen hell
Ritzen, Drogen, Sterben gehen
Sauf dich voll, bis du noch nicht mal mehr kannst stehen

So machen's viele, um mich nicht mehr zu spüren
Doch im Kochtopf deiner Gefühle werd ich solange rühren

Bis du dich mir hingibst
Und mich nachts in deinem Bette liebst
Dazu brauchst du keinen andern
Um mit mir über den Pfad deiner Gefühle zu wandern

Mir ist's egal, ob dein Bruder ist gestorben
Schnell hab ich dir die Laune verdorben
Oder hat dein Freund beschlossen, mit einer anderen zu leben
Werde ich dir Halt geben
Ins Singleleben plant dein Mann eine Rückkehr
Und wieder falle ich über dich her
Überall wird über dich gesprochen
Da komm ich dir schon den Rücken hochgekrochen
Wenn die Blicke ehemaliger Freunde dich nur mit Verachtung streifen
Werde ich schon von dir Besitz ergreifen

Schleichend, tänzelnd oder gleitend
Irgendwann komm ich zu jedem Menschen; ob mich erwartend oder meidend
ich lasse deine Tränen laufen
Dich bis zur Besinnungslosigkeit vollsaufen

Lasse dich vergessen
Hab dich dennoch schon längst zerfressen
Wenn du dann abends allein und erschöpft im Bette liegend merkst
Dass ich dich verarscht hab und den Hass auf dich selber verstärkst

Führe ich dich in die Verbitterung
Denn bis dahin ist es nur ein kleiner Sprung
Schwach und alt
Dein Gehirn schon fast kalt

Und du denkst, was hast du nicht alles falsch gemacht
Der Teufel in dir hat sich einen abgelacht
Allein und verlassen
Musst du dein spärlich beinhaltetes Testament verfassen

Bald wird es mit dir zu Grunde gehen
Der Tod scheint schon vor der Tür zu stehen
Und ja, endlich tritt er ein
Seine schwarze Kapuze ist für dich wie ein Heiligenschein

Friedlich scheinst du einzuschlafen
Und folgst dem Todeshirten wie seinen andren Schafen


Avatar Kein Bild

Geschrieben von sweet angel [Profil] am 15.01.2015

Aus der Kategorie Traueranlässe



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Tags (Schlagwörter):

allein, verbitterung

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 DeathAngel 15.01.2015, 22:03:35  
Avatar kein BildSo viel Gefühl in jeder Zeile, ich muss mich sammeln das dauert ne weile

 possum 15.01.2015, 22:38:59  
Avatar possumJa diese Zeilen treffen sehr gewaltig unter die Gürtellinie, man sitzt mit der Gänsehaut direkt mitten drin in den so tiefen Schmerzen! LG!

 sweet angel 16.01.2015, 14:21:36  
Avatar kein BildDanke possum&DeathAngel

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