Lyrik
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Alltagsheldinnen
Alltagsheldinnen
Sie ist als Frau jeden Tag gefordert.
Erschrickt vor nichts –egal, was man ordert.
Sie steht am Morgen ganz früh auf,
alsbald beginnt der Dauerlauf.
Das Frühstück machen, die Kinder wecken.
Geduld bewahren, wenn sie sich dreimal recken.
Das Jackett des Gatten von Flusen befreien.
Nicht reagieren, wenn sich die Kinder anschreien.
Wenn alle aus dem Haus, wird ein Kaffee getrunken
und alsbald, noch in Gedanken versunken,
dem Auto zugestrebt, schnell zur Arbeit gefahren,
durch den Verkehr gewühlt, doch die Ruhe bewahren.
Nach sechs Stunden, der Job ist für heute getan,
fängt das nächste Tagesprojekt gleich an.
In den Supermarkt, Lebensmittel besorgen,
am besten auch noch die für morgen.
An der Kasse dann die Ruhe bewahren,
wenn ein alter Mann, schon hoch an Jahren,
nach Cent in seiner Geldbörse wühlt.
Eine halbe Stunde – so grob gefühlt.
Dann schnell nach Hause, das Essen kochen.
Doch zuvor noch ein paar Worte mit der Nachbarin gesprochen.
Kochen und Wäschewaschen sind eine Position.
Dann läutet die Haustürklingel auch schon.
Die lieben Kinder sind wieder zu Hause.
Plappern drauflos ohne jedwede Pause.
Das Essen ist fertig, man setzt sich an den Tisch.
Der Ehegatte wirkt kein bisschen frisch.
Er beklagt sich über Stress und Hetzerei.
Seine Frau denkt nur: Was ist schon dabei.
Lauscht aufmerksam seinen täglichen Klagen,
ohne je nach den eigenen Sorgen zu fragen.
Am Abend bringt sie noch die Kinder zu Bett.
Liest Geschichten vor – ganz lieb und nett.
Vor dem Fernseher schläft sie sofort ein.
Glücklich und zufrieden in der Flimmerkiste Schein.
Am anderen Morgen – beim ersten Hahnenschrei
ist sie mit Liebe und Kraft wieder voll dabei.
So geht es tagein und tagaus.
Sie kennt es nur so und macht sich nichts draus.
Geschrieben von KPW249 [Profil] am 29.07.2018 |
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