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Von Oben sehe ich herab



Nun bin ich fort, ich seh herab.
Ein Grabstein thront im Blumenmeer.
Fein geschmückt ist dieses Grab.
Sie denken wohl es freut mich sehr.

Ich hab die Menschen kaum gesehen
als ich hilflos war und ganz alleine.
Ich seh sie jetzt am Grabstein stehen
und ich seh auch Manche weinen.

Als ich nicht mehr nützlich war
zum Arbeiten, zum Feiern gehen
waren viele nicht mehr da
sie wollten mich nicht leiden sehen.

Nun sind alle hier versammelt.
Sie stehen ernst und stumm und starr.
Ich lieg vor ihnen, fest verrammelt
und jeder sagt, wie gut ich war.

Wär ich der Mensch, den sie beschreiben.
So nett, so gut, im Herzen groß.
Warum wollte keiner bleiben
als ich, allein, die Augen schloss?

Darum spart euch diesen teuren Stein,
diese Blumen, diese Kerzen.
Ich mag ihn nicht, den kalten Schein.
Ich wollte eure Herzen.

© Michael Jörchel

Avatar micha221b

Geschrieben von micha221b [Profil] am 05.10.2014

Aus der Kategorie Sonstige Gedichte



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Tags (Schlagwörter):

Trauer, Gedenken, Freundschaft

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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht

 possum 05.10.2014, 22:23:26  
Avatar possumLieber micha, dies sind sehr starke Zeilen wieder von dir, die leider viel zu oft der Wahrheit entsprechen. Immer wieder erlebt man, wie sich Menschen abwenden, gerade dann wenn sie am Nötigsten gebraucht werden ... was nützen die schönsten Blumen dann, wenn man bereits in anderen Welten ist! So traurig diese Zeilen! Liebe Grüße sende ich dir mit einem Danke dafür!

 arnidererste 06.10.2014, 00:21:08  
Avatar arniderersteDeine Zeilen gehen durch und durch und treffen mitten in den Nerv der Zeit. glg arni

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