Gedichte
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Stephans Dämonin
Es gab mal ein Mädchen im hellgrauen Kleid
Das tat dem Herrn Stephan schon ziemlich leid
Jeden Tag sass es auf der Bank aus Stein
Vor dem verwitterten Waisenheim
Jeden Tag als der junge Knabe sie sah
Schluchzte sie leise, weinte offenbar
Das Volk hatte ihn bereits oftmals gewarnt
Dass das teuflische Mädchen sich in Einsamkeit tarnt
Hinter der Maske aus verzweifelter Trauer
Warte der Dämon bereits auf der Lauer
Er locke dich heran mit ihrem Wimmern
Blende dich mit der Tränens Schimmern
Kein Wort wollte Herrn Stephan ihnen glauben
Aber er wollt dem Gerede die Glaubhaftigkeit rauben
So setzte er sich neben das Mädchen in Grau
Sie sah sogleich auf mit Augen so blau
Noch nie war der Knabe derart gebannt
Sein Puls in den Ohren als wär er gerannt
Die Farbe des Himmels in sternklarer Nacht
Hatte sogleich sein reines Herz entfacht
Ihr Lächeln war scheu als er sie fragte
Wie ihr Name sei, doch sie nichts sagte
Eine weitere Träne fiel auf die steinerne Bank
Der junge Herrn Stephan in ihnen versank
Zornig der Knabe auf Rache schwor
Auch wenn er tatsächlich den Verstand verlor
In ihm knisterte, loderte, gar wütete Feuer
Wenn sie eines war, dann allein sein Ungeheuer
Geschrieben von Avalon [Profil] am 16.08.2014 |
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Tags (Schlagwörter):
dämon, Liebe, GeschichteBewertungen
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Kommentare und Punkte zu diesem Gedicht
possum | 16.08.2014, 03:19:57 | ||
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schwarz/weiß | 16.08.2014, 03:53:37 | ||
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Nicolas | 16.08.2014, 09:31:51 | ||
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Angélique Duvier | 17.08.2014, 09:43:06 | ||
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