Gedichte
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SoldatenzyklusEs war einmal ein kühner Krieger, Der kämpfte wie der Wind, Strahlte als stählerner Sieger, Und schützte Frau und Kind. Es begab sich eines Morgens doch, Dass der Krieger ward gerufen, Das Heer hatte ein Mannenloch, Dies zu füllen er wurd’ berufen. Das Weib derweil im Hause blieb, Das Kinde auf dem Arme hielt, Damit es sich nicht dort umtrieb, Wo kalter Stahl ihm Freude stiehlt. Draußen vor dem großen Heer, Steht der Held und denkt in sich, Wenn ich doch nur zu Hause wär’ Denn das überleb’ ich sicher nicht. Der Kämpfer schwingt mit Stolz und Hass, Des Schwertes scharfe Schneide, Vor ihm der Gegner, er wird blass, Kein Sieg jedoch für beide. Die Überzahl des Feindes groß, Die Schlacht schien schon verloren, Da sucht das Kind aus Angst den Schoß, Als wär’ es frisch geboren. Die Mutter singt dem Knaben vor, Vom Vater und den Recken, Der Vater schreit im Jubelchor, Der Feind sucht sich Verstecken. Die Schlacht ein Ende hat gefunden, Das Töten ist vorbei, Die Krieger lecken sich die Wunden, Und fühlen sich wieder frei. Unser Held, der hat gewonnen, Siegreich ging er hier hervor, Viel Blut durch seine Kling’ verronnen, Heimweh kriecht aus ihm empor. Auf dem braunen Schlachtenross, Er nun bald zurückgekehrt, Reitet in sein kleines Schloss, Auf dass der Frust sich aus ihm leert. Dazu er zur Kirche geht, Ins Hause Gottes es ihn treibt, Er den Herren nun anfleht, Dass dieser ihm die Sünd’ verzeiht. Die Beichte er nun abgelegt, Und nach Haus gegangen, Sein Sohnemann ihn sehr bewegt, Spielt gerne mit ihm Fangen. Das Leben spielt ihm übel mit, Denn gleich nachdem vorbei die Schlacht, Ward er gerufen zum nächsten Ritt, Das Weib hält wieder wacker Wacht.
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Tags (Schlagwörter):
Tragik, Krieg, Kind, Mutter, Vater, soldatBewertungen
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