Flüchtlinge - Die Bedrohung?

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Re: Flüchtlinge - Die Bedrohung?

Beitragvon Soléa P. » Sa 26. Dez 2015, 15:22

....ich habe keine Meinung. Alles was in Taten und Worten sich um die Flüchtlinge reiht kann ich nicht abschätzen. Und geschrieben, gesagt, und gezeigt wird zu viel! Aber Menschlichkeit und Verständnis hat in meinen Augen jeder verdient. Unabhängig davon erinnere ich mich noch an die Erzählungen meiner Eltern. Damals waren die Männer im Krieg und die Alten, Frauen und Kinder auf der Flucht. Warum heute Männer aus Kriegsgebieten flüchten und ihre Familien zurücklassen, mit der Ungewissheit was aus ihnen wird, verstehe ich nicht. Liegt es vielleicht an dem untergeordneten gesellschaftlichen Stand den die Frauen und Kindern in diesen Ländern allgemein "genießen " ?
Wie auch immer. Ich bin froh nicht in derer Haut zu stecken. Weder in der der Flüchtenden, noch in der die in Kampfgebieten ausharren müssen...Darum danke ich still und werde mir nicht erlauben den Finger zu heben.
Grüße Soléa
Soléa P.
 
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Re: Flüchtlinge - Die Bedrohung?

Beitragvon doris_schreibfall » Mi 13. Jan 2016, 16:02

Hallo zusammen,

ich bin zwar neu hier, habe aber bereits zwei PoetrySlam-Texte dazu geschrieben und auch vorgetragen. Wenn Ihr Interesse daran habt:
Einen der beiden habe ich gerade bei den sonstigen Gedichten eingetragen, von dem anderen könnte ich euch als private Nachricht den Link schicken.

Was ich allgemein zu dem Thema sagen kann:
Jeder Flüchtling hat einen Grund, warum er zu uns kommt. Es gibt natürlich immer Ausnahmen, aber der größte Teil besteht NICHT aus Wirtschaftsschmarotzern, wie es viele gerne sagen. Und ja, jeder macht Fehler, das in Köln war nicht in Ordnung, aber warum bauschen die Medien diese Vorfälle mehr auf, als die, die auf dem Oktoberfest passieren. Straftaten von Asylbewerbern stellen nur eine geringe Prozentzahl, in anbetracht aller Straftaten dar. Der Rest wird durch Deutsche, bzw. durch uns abgedeckt!

Und gerade deshalb finde ich es sehr schade, dass es immer mehr gibt, die einen zweiten Hitler wollen, oder solche, die der Meinung sind, dass nach den Wahlen im nächsten Jahr, die AfD an der Macht ist und aufräumt. Leider muss ich mir heftige Sprüche in diesem Sinne sehr häufig anhören...

Und es ist auch so, dass ein Großteil der Flüchtlinge, wenn sie in Frieden leben können, zurück in ihre Heimat wollen.

Ja, es kommen sehr viele Männer, aber auch sehr viele Frauen und Kinder und Großeltern und Verletzte. Habt Ihr euch schon einmal überlegt, dass Syrien auch wieder junge Männer braucht, um wieder alles, was zerstört wurde, aufzubauen? Das können die Frauen, Kinder und alte Leute nicht alleine schaffen und wenn alle jungen syrischen Soldaten im Krieg sterben, wo sind dann die starken jungen Männer?

Zum Thema Flüchtlinge kann man wirklich viel sagen, bzw. hier schreiben. Negatives und Positives. Aber man sollte immer daran denken, dass ein jeder Mensch ein Recht auf Leben hat. Ein Recht auf ein sicheres und lebenswertes Leben.

Das ist ein Grund, warum weder die AfD noch die NPD an die Macht kommen sollten. Denn Hitlers Grundsätze werden dort wiederspiegelt. Das heißt, dann sollen nicht nur Ausländer und Flüchtlinge vernichtet werden, sondern auch wieder Juden und Behinderte. Und dass das mehr als nur primitiv ist, hat Hitler im dritten Reich bewiesen.

Viele Grüße
Doris Schreibfall
doris_schreibfall
 
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Re: Flüchtlinge - Die Bedrohung?

Beitragvon CindyManga » Mo 1. Feb 2016, 10:57

Soléa hat geschrieben: Liegt es vielleicht an dem untergeordneten gesellschaftlichen Stand den die Frauen und Kindern in diesen Ländern allgemein "genießen " ?
Grüße Soléa


Ich bin als Kind einer Flüchtlingsfamilie hier in Deutschland geboren und aufgewachsen, kann also deshalb vielleicht authentischere Stellung nehmen als mancher anderer, jedoch nicht so authentisch wie ein Flüchtlingskind direkt. Meine Eltern haben viel Kontakt zu vielen der jetzigen Flüchtlinge, ich muss leider sagen, die meisten sind tatsächlich wirtschaftsflüchtlinge, aber ich weiß nicht, wie gerne ein normaler Mensch in einem Land lebt, wo er tag ein tag aus arbeitet und vom Staat keinen Lohn bekommt mit irgendeiner faden Ausrede. (jetzt wurde der nicht existierende Lohn für Beamte auch noch halbiert. Und zum ersten Mal seit einem halben Jahr haben nur ein Teil der Beamten (die Lehrer) diesen halben Lohn auch tatsächlich bekommen). Darunter leiden auch die Händler, denn es kommt kein neues Geld in Umlauf. Das ist jetzt natürlich nur ein Beispiel aus der ehemaligen Heimatstadt meiner Eltern, aber ich bin mir sicher, dass es anderswo ähnlich zuläuft. Sicherlich gibt es auch massen an Kriegsflüchtlingen, aber halt wie gesagt auch viele Wirtschaftsflüchtlinge.

Um auf das oben zitierte zurückzukommen: Das liegt größtenteils an etwas anderem. Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, sind die Schleuser nicht gerade die menschenfreundlichsten Wesen. Die Männer sorgen sich um die sichere Ankunft ihrer Familie. Sie wollen lieber hier eine Aufenthaltsgenehmigung bekommen und dann einen Antrag auf Familienzusammenführung abgeben. Einige Bekannte von uns sind als Familie hierhergeflohen. Die Schleuser haben die Hälfte der Familie in einem Land gelassen und die anderen gewaltsam mit sich gezerrt und in das andere Land gebracht. Da verstehe ich, dass man seine Familie zeitweilig in der Heimat zurücklässt und später abholt, als Gefahr zu laufen, sie in einem fremden Land wo keiner die Sprache beherrscht zu verlieren, sodass sie auf sich alleine gestellt, minderjährig und ohne Bezugsperson irgendwie überleben müssen.

Ich hoffe ich konnte ein wenig für Klarheit sorgen. Für Rückfragen bin ich gerne zu haben
Mit freundlichen Grüßen♥♥♥
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